Die Kulturwoche der Klasse 1cN in Magliaso vom 13.-17. September 2010
Am Morgen des 13. Septembers traf sich die Klasse 1cN, leider unvollständig, am Gleis 4 des Hauptbahnhofs Zürich. Alle freuten sich auf die gemeinsame Woche im Tessin. Unser Zug fuhr ein und zum ersten Mal mussten alle Koffer verladen und verstaut werden. Als dann jeder seinen Sitzplatz gefunden hatte, ging es endlich los. Die Zugfahrt war lang aber alle hatten viel Spass, der Lärmpegel bestätigte das. Wir fuhren bis nach Bellinzona, wo manchen bewusst wurde, dass es in der Schweiz auch eine Gegend gab, in der man nicht Deutsch sprach.

Langes Warten am Bahnhof Bellinzona
Wir brachten unser Gepäck in die Lagerhalle und brachen auf um unseren Lunch zu essen. Nach dem Mittagessen trafen wir uns auf dem grossen Platz in Bellinzona und bekamen eine Führung (auf Deutsch). Wir besichtigten eine der Burgen und hörten uns an, was die Führerin zu erzählen hatte.

Die Klasse 1cN bei der Besichtigung der Burg
Doch so toll die Führung auch war, wir brannten schon darauf endlich unsere Unterkunft zu sehen. Wir hatten nur einen Namen: Magliaso. Ein kleiner niedlicher Zug brachte uns von Lugano nach Magliaso. Gut, wir waren wir schon im Dorf, aber wo war unsere Unterkunft? Von der Station gingen wir samt Gepäck ungefähr fünf Minuten der grossen Strasse entlang und dann hörten wir schon wie viele junge Leute sich in einem Swimmingpool vergnügten. Noch ein paar Meter und wir kamen aufs Gelände.
Es gab ein Volleyballfeld, zwei Basketballkörbe, mehrere „Töggelikästen“, ein Fussballfeld, ein grosses rotes Gebäude und dann den Swimmingpool. Als nächstes war dann erst mal warten angesagt aber das war nicht weiter schlimm, denn wir hatten viel zu diskutieren. Die Mädchen unserer Klasse mussten sich auf zwei Zimmer verteilen und das musste gut überlegt werden. Nachdem wir das geklärt hatten war es endlich an der Zeit unsere Zimmer zu beziehen. Die Zimmer waren gross und hatten jeweils acht Betten, die nach Bedarf verschoben wurden. Um 18 Uhr war es Zeit für das Abendessen. Um 22 Uhr war Nachtruhe aber es war klar dass es ein wenig später wurde, bis alle eingeschlafen waren.

Die Töggelikästen waren immer gut besetzt
Der nächste Morgen begann ungefähr um sieben Uhr als die ersten aufstanden und sich frisch für den Tag machten. Um sieben Uhr dreissig wurde dann das Frühstück aufgetischt. Es gab Kaffee, warme und kalte Milch, Schokoladenpulver, Marmelade und Brot. Wir stillten unseren Hunger und begaben uns dann nach draussen, wo wir unsere Lunchbrote für heute zusammenstellen konnten. Heute würde ein spannender Tag werden, wir würden unsere Partnerklasse aus dem Luganer Gymnasium kennenlernen. Im Voraus hatten wir Steckbriefe nach Lugano geschickt damit sich die Luganesen ein Bild von uns machen und sich einen Partner aussuchen konnten. Am Donnerstag unserer Abreise bekamen wir wiederrum ihre Steckbriefe. Die Steckbriefe waren auf Deutsch und wir hatten gesehen das Deutsch für sie eine Fremdsprache war. Doch es freute uns, dass sie sich so viel Mühe gegeben hatten. Vor dem Gymnasium mussten wir ein weiteres Mal warten bis die Pausenglocke klingelte. Im Gymnasium wurden wir von allen Schülern gemustert. Wahrscheinlich waren wir für sie die reinsten Touristen. Die Deutschlehrerin unserer Partnerklasse nahm uns in Empfang und führte uns zuerst auf dem Gelände des Gymnasiums herum.

Alle warten auf die Pausenglocke
Wie die Pausenglocke dann zum Pausenende läutete war es endlich soweit, wir trafen auf unsere Partnerklasse. Zuerst musterten wir uns gegenseitig, wir hatten unseren Steckbriefen jeweils ein Foto beigelegt, sie nicht. Also mussten ihnen unsere Gesichter bekannt vorkommen. Wie in unserer Klasse gab es bei ihnen viel mehr Mädchen als Jungen. Nach einer kurzen Einleitung auf Deutsch begann unser Arbeitsauftrag. Wir mussten uns gegenseitig erklären wie unser jeweiliges Schulsystem funktionierte und zwar auf Deutsch.
Trotz ein paar Kommunikationsproblemen erledigten wir unsere Aufgabe und konnten uns bald in den Stadtpark begeben wo wir zu Mittag essen wollten. Nach dem Mittagessen erwartete uns eine Führung (wieder auf Deutsch) durch Lugano mit unserer Partnerklasse. Es war sehr heiss und es war ein wenig schwer konzentriert zuzuhören aber wir meisterten auch diese Aufgabe. Nach der Führung hatten wir nochmal ein wenig Freizeit, in der wir aber trotzdem eine Aufgabe erledigen mussten: Ein Interview mit unseren Partnern, diesmal auf Italienisch. Treffen sollten wir uns dann wieder an der Talstation der kleinen Zahnradbahn treffen um gemeinsam nach Magliaso zu fahren. Eine Gruppe machte eine Abkürzung und bekam den Auftrag eine Schülerin, die verspätet zu uns stiess, vom Bahnhof abzuholen. Die Klasse freute sich über ihre Ankunft aber fand es schade, dass wir trotzdem nicht ganz vollständig waren.
Der nächste Morgen begann wie der letzte, wir assen zu Frühstück und machten unsere Brote für den heutigen Tag. Heute würden wir unsere Wanderung machen. Der Plan klang ganz einfach: Mit der Drahtseilbahn auf den San Salvatore hinauf und dann gemütlich hinunterlaufen. Wie wir auf dem Berg ankamen sahen wir uns die verschiedenen Wege auf der grossen Tafel an. Aha, anscheinend dauerte unsere Wanderung 3 Stunden 35 Minuten. Naja, geht noch, dachten wir uns und begannen zu laufen. Doch schon auf den ersten Metern wurde uns klar, dass wir von der Aussicht nicht allzu viel sehen würden, der Weg war schlicht und einfach zu uneben. Überall waren Steine, Wurzeln wuchsen aus dem Boden und es war steil. Trotzdem gelang es uns manchmal ein Foto zu machen. Mit der Zeit wurde der Weg einfacher doch da stellte sich uns schon das nächste Problem: Die Sonne. Sie schien unerbittlich auf unsere Köpfe und wir sehnten uns in diesem Moment wohl alle sehr nach dem Swimmingpool unserer Unterkunft. Doch auch dieses Hürden nahmen wir und kamen in einem sehr reizenden Dörfchen am Lago di Lugano an. Anscheinend waren wir auch sehr schnell gelaufen, bis unser Schiff kam hatten wir viel Freizeit die die einen am See und die anderen in einem der Cafés verbrachten.

Die Aussicht vom San Salvatore auf den Lago di Lugano
Das Schiff kam pünktlich und wir gingen an Bord. Es war sehr windig an dem Tag aber das hielt uns nicht davon ab zum Teil sehr schöne Bilder zu schiessen. Wir kamen in Caslano an und hatten erneut Freizeit bis zum Abendessen.
Es kam der zweitletzte Tag unseres Lagers, der Donnerstag. Noch in Zürich haben wir die Klasse in Gruppen aufgeteilt, die jeweils ein Thema vorstellen würde. Von den berühmten Kastanienbäumen über den Clown Dimitri zu dem berühmten Architekten Mario Botta war alles dabei. Nach den Vorträgen bekamen wir von unseren Lehrerinnen Frau Caccia und Frau Gazzola ein Blatt auf welchem nützliche Sätze auf Italienisch draufstanden. Der Auftrag war sie in einer halben Stunde auswendig zu lernen. Kein Problem, dachten wir und beschäftigten uns anderweitig. Doch als wir uns das Blatt nochmal anschauten kamen uns doch ein paar Zweifel. Zuerst wurden in den einzelnen Gruppen die Vorträge besprochen und dann wurde es ernst. Oder zumindest haben wir das erwartet. Schlussendlich durften wir dann ein „Leiterlispiel“ spielen. Auf manchen Feldern waren deutsche Satze versteckt die wir auf Italienisch übersetzen mussten. Dann folgte an diesem Tag noch eine Premiere, wir assen zum ersten und letzten Mal zu Mittag in unserer Unterkunft, sonst hatten wir uns immer einen Lunch zusammengestellt. Auf den Nachmittag freuten sich alle, Shoppen war angesagt. Doch natürlich war mit dem Dürfen auch immer ein Müssen verbunden, in diesem Fall einen Besuch im Museo d‘ Arte di Lugano.

Der Eingang des Museo d’Arte di Lugano
Wir begaben uns also zu diesem Museum und dort erwartete uns eine Überraschung, die versprochene Führung würde nicht (!) auf Deutsch sein, sondern auf Englisch (!!)! Spätestens jetzt drängte sich die Frage auf warum wir im Tessin keine einzige Italienische Führung bekamen (Wir hatten ja keine Ahnung, dass es am Ende auf das Gleiche herauskommen würde…). Wir wurden also von einer sympathischen, jungen Frau empfangen und die Führung ging gleich los. Die Ausstellung war dem Kunstsammler Giuseppe Panza di Biumo gewidmet, einem grossen Kunstsammler. Die Kunst war sehr modern und wir mussten manchmal mehrmals hinschauen bis wir den Sinn des Kunstwerkes erkannten. Die Kunst war zwar sehr interessant und die Führung noch amüsanter aber wir freuten uns dann trotzdem alle als wir wieder aus dem Museum herauskamen, denn jetzt hatten wir Freizeit. Wir sollten spätesten zum Abendessen wieder zurück sein, es gab nämlich eine Grillparty. Die Klasse machte also die Stadt Lugano unsicher und traf dann pünktlich zur Party wieder in Magliaso ein. Doch diese Party fiel leider ins Wasser denn der Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung. Die ganze Woche hindurch war wunderbares Wetter, nur die letzten beiden Tage waren verregnet. Doch das tat der Laune der Klasse nicht weh, schliesslich war heute der letzte Abend und der musste gefeiert werden. Und obwohl wir am nächsten Tag schon um sechs Uhr aufstehen mussten damit wir pünktlich mit aufräumen beginnen konnten, ging keiner früh ins Bett.
Am nächsten Morgen kamen alle nur sehr schwer aus dem Bett, niemand hatte richtige Lust die Zimmer zu putzen. Keiner war richtig fit aber die Arbeit musste gemacht werden. Schlussendlich haben alle getan was sie mussten und durften frühstücken gehen. Wieder standen die Koffer unter dem Dach der Unterkunft und jeder verbrachte die Wartezeit anders. Dann bekamen wir grünes Licht und wir spazierten nach Caslano in die Schokoladenfabrik.

Nach einer kurzen Einführung (auf Italienisch, die uns aber freundlicherweise von einem Schüler auf Deutsch übersetzt wurde) durften wir uns die Fabrik anschauen gehen. Doch die meiste Zeit verbrachten wir wohl im Geschenkladen wo die meisten Schokolade für die heimgebliebenen kauften.
Nachdem alle fertig waren gingen wir wieder zurück nach Magliaso wo wir wieder warten mussten.

Ein letztes Mal warten in Magliaso
Dann hiess es Abschied nehmen, ein letztes Mal mit der kleinen Bahn nach Lugano fahren und dort (Sie erraten es vielleicht) wieder warten. Nur dieses Mal lohnte es sich nicht die Koffer wieder im Lagerraum unterzustellen, da es schlicht und einfach zu teuer war. Aber wir organisierten auch eine Lösung für dieses Problem. Wieder hatten wir Freizeit und gingen noch ein letztes Mal nach Lugano. Es wurde noch einmal kräftig geshoppt, zu Mittag gegessen und kleine Snacks für die Heimreise gekauft. Es wurde ein letztes Mal ernst, wir mussten alle einen Platz in dem Zug nach Zürich finden und das Gepäck nochmal geschickt verstauen. Doch alles kein Problem, wir hatten ja jetzt Übung. Schliesslich kamen wir total erschöpft aber dennoch glücklich im Hauptbahnhof Zürich an.
Alles in allem hatten wir eine wunderbare Woche in der wir uns noch besser kennenlernten und unsere Freundschaften vertiefen konnten. Wir kamen zwar nicht oft dazu Italienisch zu sprechen aber hey, es war eine tolle Erfahrung.
Carla Fischer, 1cN
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